Den Food Bosch

Den Food Bosch

Steckbrief

NameDen Food Bosch
OrganisationDen Food Bosch Foundation
KategorieFood Forest
Größe1 Hektar
Gründungsjahr2016
OrtNiederlande
Het Volmeer
Sint Michielsgestel
Noord-Brabant
FunktionLebensmittelproduktion
Bildung
ArbeitskräfteZwei Manager*innen
großes Netzwerk an Unterstützenden & Freiwilligen (vor allem Studierende)
Management und MethodenSukzessionale Agroforst, Mulchen mit Hackschnitzeln und Biomasse von Bäumen, Experiment: konzentrierter Gemüseanbau.
Manager*innen verstehen sich
als Teil des Ökosystems
FinanzierungInitialfinanzierung von Material: AgriFood Capital, Province of Brabant, lokale Gemeinde
DesignSyntropic Farming, Permakultur, Regenerative Agriculture, Waldrandgarten, Sonnenfalle
Websitewww.denfoodbosch.org

Galerie

Fotos: Stefanie Albrecht, Luftbild: Paul Müller


Entstehungsweg des Waldgartens

Das Märchen von Hub dem Alien
und die Entstehung des Den Food Bosch

von Clara Brüggmann


Es war einmal in einer weit, weit entfernten Galaxis…

…ein Alien namens Hub. Mit seinem Raumschiff brach er auf, in Richtung des Planeten Erde. Warum? Nun ja, Hub hatte eine Schwäche für Pflanzen als seine liebste Speise und hatte von diesem mysteriösen blau-grünen Planeten gehört, auf dem es nur so sprießte. „Ein wahres Schlemmer-Paradies muss das sein“, dachte er. Doch als Hub ankam, war er erschüttert. Dieses grüne Paradies sah trocken, unnatürlich und überhaupt nicht so bunt und grün aus, wie er es sich erhofft hatte. Als er näherkam, verwunderte ihn vor allem diese großen, kastenförmigen Einteilungen der Landoberfläche, die teilweise braun, grün oder gelb waren (es waren Felder, wie er später herausfand) und ganz und gar nicht seinen Vorstellungen eines bunten Paradieses entsprach. Seine Enttäuschung entfachte jedoch den Willen, dort zu bleiben und nach seiner Vision zu suchen.

Als er müde und niedergeschlagen umherstreifte – wir befinden uns nun im Jahre 2016 – sah er auf einmal durch ein Fenster einen großen Bildschirm, der zu seinem Entzücken nichts als grüne Vielfalt zeigte! Seine großen Augen weiteten sich vor Erstaunen noch etwas mehr und er rannte in das Gebäude. So traf Hub die engagierten Student*innen der HAS University of Applied Sciences in der niederländischen Stadt ´s-Hertogenbosch. Sie konnten ihn nicht sehen, doch er konnte ihnen Gedanken und Ideen telepathisch übermitteln. Seit diesem Tag verfolgte er jeden ihrer Schritte. Die Gruppe entwickelte bei diesem Treffen die Idee eines Projektes, in dem es um alternativen Nahrungsanbau ging. Sie wollten einen sogenannten Food Forests auf die Beine stellen. Da Hubs Magen unheimlich knurrte, half er eifrig bei der Entwicklung des Projektes mit. Er half das Netzwerk auszuweiten, Gelder zu sammeln und Workshops zum Thema Food Forests zu organisieren. Zu seinem Erstaunen stellte er fest, dass viele Menschen in den Niederlanden Food Forests bereits kannten, was für das Projekt sehr vorteilhaft war und die Gruppe schnell wachsen ließ.

Hub war ganz entzückt, als es dann konkreter wurde. Die örtlichen Wasserbehörden waren sehr an einer Zusammenarbeit interessiert, um mehr über die Wasserspeicherkapazität des Bodens zu erfahren, sodass nun ein Gelände gepachtet werden konnte. Dann ging es an den konkreten Entwurf des Food Forests. Hubs Herz hüpfte höher, als er nun endlich seine Sehnsucht einer grünen Vielfalt durch die telepathische Gedankenübertragung mit dem Team teilen konnte. Die zwei Manager*innen entwickelten mit Hubs heimlicher Hilfe und durch einige Workshops zum Thema den Entwurf des Food Forests. Die Basis dafür waren intensive Erfahrungen der Managerin aus ihrer Arbeit auf der Farm „ Olhos D’Água” von Ernst Götsch in Brasilien und das Wissen, das durch viele Besuche anderer Food Forests generiert werden konnte. Und so wurde Den Food Bosch gegründet. „Oh, der Essenswald!! “, dachte Hub und fühlte sich, als würden all seine Träume wahr werden. Er klopfte sich auf die Schulter. „Hierher zu kommen war einfach die beste Idee!“ Er grinste.

Doch dann wurde es anstrengender, als Hub es erwartet hatte. Einige kleine und große Hindernisse stellten sich ihnen in den Weg: Bei der Vorbereitung und Planung des Food Forests wurden gewisse neue gesetzliche Regelungen zur Herausforderung, wodurch der Entwurf des Food Forests noch einmal überarbeitet werden musste. Dann endlich konnte der finale Plan mithilfe der vielen freiwilligen Helfer umgesetzt werden. Pflanzen wurden gekauft und es wurde fleißig bemessen, abgesteckt, gewühlt und gesät. Hub schätze die vielen engagierten Helfer sehr, ohne die die Umsetzung dieses Projekt gar nicht möglich gewesen wäre. Schnell danach tauchte ein nächstes Hindernis auf: Der Mangel an Einnahmen. Hub verstand nun, dass Geld auf der Erde ein Schlüssel zur Umsetzung solcher Projekte war, doch er kannte sich hier zu wenig aus, um wirklich helfen zu können. Ein Managementplan wurde erstellt, doch durch die betriebliche Unerfahrenheit der jungen Manager*innen hatte das Team Mühe, die finanzielle Situation in den Griff zu bekommen. Hinzu kam, dass die Bio-Zertifizierung des Food Forests sehr langsam voranging. Hub schlug die Hände über dem Kopf zusammen. Das war ein nervenzehrender Prozess!

Trotz allem konnten sie nun die Eröffnung von Den Food Bosch mit den umliegenden Nachbarn feiern. In der darauffolgenden Zeit begleitete Hub wöchentliche Führungen, die das Bewusstsein über die Food-Forest-Thematik stärken sollten. Auf dem Gelände wurde es immer grüner und die Pflanzen wuchsen prächtig. Dann kam der Tag, auf den Hub schon so lange gewartet hatte: Er durfte die ersten Früchte ihrer harten Arbeit ernten und seinen Hunger stillen. Seit Monaten hatte nun sein Bauch schon geknurrt und endlich hatte das ein Ende. Er schwebte auf Wolke 7 im Food-Forest-Himmel. Die geerntete Ware, die nicht von unserem hungrigen Hub verspeist wurde, wurde dann im Umkreis verkauft, wodurch etwas Einkommen generiert werden konnte.

Es kam der Zeitpunkt, dass die Manager*innen von Den Food Bosch kündigten, um ein noch größeres Waldgartenprojekt in der deutschen Pfalz zu realisieren. Sie hatten unseren kleinen Alien im Laufe der letzten Monate kennen und schätzen gelernt. So konnten sie mit dem Wissen, dass er beim Den Food Bosch als Wächter und guter Geist bleiben und die neuen Manager*innen mit all seinem Wissen und Tun unterstützen würde, loslassen und ihrer Wege gehen. Hub, der Alien blieb auf der Erde, seinem Paradies. Er versteckte sein Raumschiff in den Niederlanden und arbeitet seither als glücksbringender Geist in der Unterstützung aller existierender Food Forests. Sein Herzstück aber ist und wird immer der niederländische Den Food Bosch bleiben.

Quellen:

Den Food Bosch (2020): www,denfoodbosch.org/en/ (Stand: 14.06.2020).

Abrecht, Stefanie (2018): Interview mit Paul Müller & Janine Rabe, Manager des Den Food Bosch Waldgarten am 10.6.2018, Den Food Bosch, Niederlande, Sint Michielsgestel.

Clara Brüggmann (2020): Notizen über den Gastvortrag von Paul Müller, Mitgründer Forest Farmers, Co-Founder & Co-Manager Den Food Bosch. 12.05.2020. Im Seminar: Waldgärten als multi-funktionale Nachhaltigkeitslösungen verstehen. SS2020. Leuphana Universität Lüneburg.

Dies ist eine rein fiktive Geschichte, die auf der Basis von Informationen aus den angeführten Quellen im Rahmen des Seminars „Waldgärten als multi-funktionale Nachhaltigkeitslösung verstehen“ an der Leuphana Universität Lüneburg entstand. Die Geschichte soll die Entstehungsgeschichte des Waldgartens sowie einige zentrale Erfolgsfaktoren und Barrieren veranschaulichen. Die eLearning Einheit “Storytelling in der Nachhaltigkeitskommunikation” unterstützte methodisch das Entstehen der Geschichte (https://elearning.sustelling.de/).


Nachhaltigkeitsbewertung

Bewertung des Waldgartens anhand ökologischer, ökonomischer und sozio-kultureller Parameter. Je größer das Tortenstück, desto nachhaltiger.

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