Pflanzplanung

Pflanzplanung

Auswahl der Pflanzen für den Waldgarten des Hof an den Teichen

Text von Teresa Gross

Wir haben den Boden analysiert und ein Flächenkonzept entworfen. Nun gehen wir ins Detail. In der Pflanzplanung wird festgelegt, welche und wie viele Pflanzen von welcher Sorte angebaut werden. Wir erklären Dir, was es dabei zu beachten gilt und wie unser Pflanzplanungsteam, bestehend aus Isa Metzger, Zoe Härtel und Klara Stegmann, dabei vorgegangen ist.

Wie geht das Team vor?

Bei der Auswahl der Pflanzen spielen die Wünsche der Geschäftsführer*innen des Hof an den Teichen die ausschlaggebende Rolle. Deshalb haben wir sie gefragt, welche Pflanzen sie im Waldgarten kultivieren möchten. Daraufhin haben wir eine Liste mit in Frage kommenden Pflanzenarten erhalten.

Über diese Sorten haben wir dann gründlich recherchiert. Wie groß werden die Pflanzen? Welche Bodenbedingungen bevorzugen sie? Nach wie vielen Jahren liefern sie die ersten Erträge?

Dabei haben wir die Pflanzen nach Wuchshöhe sortiert.

Anhand dieser Liste hat der Hof an den Teichen eine Priorisierung vorgenommmen und nach dem Ampelsystem markiert, welche Pflanzen auf jeden Fall gewünscht sind (grün), welche eventuell (gelb) und welche nicht (rot). Dementsprechend wurde die Liste der geplanten Pflanzen fertiggestellt und um weitere Zusatzvorschläge am Ende der Liste ergänzt. Diesee Liste enthält nun die Eckdaten der Pflanzen, Informationen über ihren Wuchs, ihre Ansprüche, Pflegebedarf, Ertrag und ökonomische Eckdaten, also wo sie bezgen werden kann und wieviel sie kostet.

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Liste mit Priorisierung von Pflanzen. Tabelle: Team Pflanzplanung

Die Gilden

Die Pflanzplanung für diesen Waldgarten orientiert sich am Konzept der Gilden. Eine Pflanzengilde ist eine Kombination von Pflanzen der unterschiedlichen Wuchsschichten, die sich günstig beeinflussen oder denen zumindest keine Nachteile entstehen, wenn sie unmittelbar nebeneinander gepflanzt werden. Ein Beispiel ist die Walnussgilde. Der Walnussbaum sondert einen wachstumhemmenden Stoff aus, der andere Pflanzen beeinträchtigt. Es gibt jedoch Pflanzen, die gegen diesen Stoff resistent sind, z.B. der Maulbeerbaum oder der Bodendecker Storchenschnabel. In diesem Fall ist keine Strauchschicht geplant, weil die Sonnenfallenstruktur beachtet wird. Ein weiterer Grund ist, dass Sträucher die Ernte der Walnüsse, die vom Boden gesammelt werden, erschweren würde.

Ein anderes Beispel für die Wirkung des Baumes ist die Ebereschengilde. Ebereschen sind ein Pioniergehölz. Sie haben einen hohen Zucker- und Nährstoffgehalt. Dadurch reichern sie den Boden mit Humus an, was günstige Lebensbedingungen für Regenwürmer und andere Bodenorganismen schafft, die den Boden ihrerseits wiederum verbessern, indem sie den Boden lockerrn und Nährstoffe verfügbar machen. Darunter werden als Niederstämme schwarzer Holunder und etws abseits Birnenquitte geplant, da sie wertvolle Früchte bieten. Die Strauchschicht besteht in diesem Fall aus Himbeeren, Johannisbeeren und Stacheelbeeren, als Bodendecker können Erdbeeren eingesetzt werden.

Klassischrweise werden Gilden kreisförmig gepflanzt. Um die Ernte zu erleichtern, werden die Pflanzen in diesem Waldgarten entsprechend der Concept Map in Reihen gepflanzt, wobei die zu einer Gilde gehörenden Pflanzen trotzdem zusammensstehen.

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Pflanzengilden. Tabelle: Team Pflanzplanung

Die Anordnung der Pflanzen

Das Team der Konzeptgruppe hat eine wohlüberlegte Concept Map erstellt. Nun gilt es, die Pflanzplanung in dieses Konzept zu integrieren

Damit alle Pflanzen von maximaler Sonneneinstrahlung profitieren können, werden sie nach abnehmender Höhe angeordnet. Dadurch entsteht eine sogenannte Sonnenfalle. Die geplanten Pflanzen haben wir nun mit ihren genauem Standort und (Kronen-)Radien in der Concept Map verzeichnet. Die Wuchsradien und die Anzahl der Pflanzen sind zusätzlich in einer Liste festgehalten. Die Art und Anzahl der Pflanzen ist wichtig für die Kalkulation der Anschaffungskosten und der weiteren ökonomische Planung.

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Die geplanten Pflanzen mit ihren Radien werden in die Concept Map integriert. Grafik: Team Pflanzplanung

Übergang

Da die Bäume teilweise Jahre und Jahrzehnte zum Wachsen brauchen, gibt es eine gewisse Übergangszeit, in der sich die Standortbedingungen langsam verändern werden. Damit der Boden nicht erodiert oder die Fläche unkontrolliert überwuchert wird, schlagen wir vor, Pflanzen einzusetzen, die gut auf mageren, trockenen Standorten wachsen. Vorteile diesser Zwischennutzung ist, dass durch Leguminosen Stickstoff aus der Luft fixiert wird und letzliich den Boden nahrhafter macht, die Biodiversität wird gefördert und Bodenerosion wird verhindert. In der Bodenschicht schlagen wir Kräuter vor wie Minze, Salbei, Bärlauch oder als Bodendecker Frauenmantel. In der Strauchschicht sind Topinambur und Weißdorn denkbar. In der Baumschicht Eberesche odder Kornelkirsche.

Ausblick

Der Waldgarten wird den Boden und auch weitere Standortbedingungen wie Luftfeuchtigkeit, Wasserverfügbarkeit oder Windschutz positiv verändern und immer bessere Bedingungen für Pflanzen und Tiere schaffen. Dieser Prozess wird besonders spannend und intensiv sein, da es sich bis jetzt noch um einen konventionell bewirtschafteten Acker handelt. Wir freuen uns diese Verwandlung mitverfolgen zu können und euch von all den Veränderungen zu berichten.

Und danke für Euren Beitrag, liebes Team Pflanzplanung!

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