Hof Lebensberg

Hof Lebensberg

Steckbrief

NameHof Lebensberg
OrganisationStiftung Zukunftsland, Hof GmbH wird durch gemeinnützige Stiftung getragen
KategorieFood Forest
Größe100 Hektar (Gesamtareal)
Gründungsjahr2020
OrtDeutschland
Pfalz
Obermoschel
FunktionLebensmittelproduktion
Forschung
Bildung
Arbeitskräfteca. 8 Festangestellte (perspektivisch 25),
wechselnde kurz- und langfristige Freiwillige
Management und MethodenIntensive Bewirtschaftung durch Gemeinschaft, Holistic Management, Syntropische Landwirtschaft
FinanzierungLand: Privatspende, Anträge für weitere Finanzierung in Arbeit
DesignDiverse Agroforstsysteme & Food Forests, Keyline Design
Websitewww.hoflebensberg.de

Galerie

Bilder: Hof Lebensberg


Lebensberg – Rasant, Gemeinsam, Großflächig

von Leve Vetter

Ihren Anfang fand diese Geschichte in einem kleinem studentischen Waldgartenprojekt in den Niederlanden bei Den Food Bosch. Wie Zufall oder Schicksal es wollten, trafen sich an eben dieser Stelle (zwei junge Menschen) Paul und Janine, verbunden durch dieselben Visionen und den Drang, zur Tat:

Das Ziel? Einen lebendigen Beweis dafür zu schaffen, dass eine regenerative Landwirtschaft auch in großem Stil wirtschaftlich ertragreich möglich ist; Ein System, das auch in Zeiten des Klimawandels resilient ist, das Böden aufbaut statt sie zu degradieren.

Der Weg? Zunächst musste ein geeigneter Ort gefunden werden. Ein Hof – direkt ums Eck ihrer Universität – mit geeigneten Flächen war schnell gefunden. Die Planung der Flächen, des Hofes und ihres zukünftigen Lebens wurden immer klarer, ein Kind war auch schon auf dem Weg, doch dann kam alles anders. Die Besitzer des Hofes wollten nicht, dass dort eine größere Gemeinschaft entsteht, die die Flächen bewirtschafte. Janine und Paul (Unsere beiden jungen Hauptdarsteller) jedoch träumten von einer florierenden Gemeinschaft, die diese Vision weiter wachsen und Gestalt annehmen lassen sollte. Da ihnen dies an diesem Ort nicht möglich war, gingen sie also noch einmal einen großen Schritt zurück – nicht nur mit ihren Planungen, sondern auch geographisch: Sie zogen zurück in ihre Heimat nach Deutschland.

Dort geschah plötzlich alles Schlag auf Schlag.

Schon nach drei Monaten trafen sie auf Michael König, der in der Pfalz einen alten verfallenen Hof – malerisch auf einer Bergkuppe mit dem treffenden Namen Kahlforsterhöhe gelegen – mit hundert Hektar Land ringsherum besaß. Es bedurfte keiner großen Überzeugungsarbeit, denn es traf sich, dass Michael sich für diese Flächen die nachhaltigste Landwirtschaft wünschte, die sich realisieren ließe und er sah, dass Paul und Janines Projekt vollkommen neue Maßstäbe in diesem Bereich setzen würde. So schmiedeten sie einen gemeinsamen Plan:

Eine gemeinnützige Stiftung sollte gegründet werden, welche zum Ziel hat, diese regenerative Landwirtschaft weiter zu erforschen und in ganz Deutschland, Europa und eines Tages der Welt zu fördern. Michael würde sein Land und den alten Hof als Startkapital in die Stiftung schenken und aus der Stiftung heraus sollte ein Unternehmen gegründet werden, welches auf den Flächen, diverse Agroforst Systeme anlegt, designt nach dem Vorbild von Pionieren wie Richard Perkins, Ernst Götsch, Joel Salatin, Mark Shepard, Alan Savory und anderen Vordenkern einer wirklich nachhaltigen Landwirtschaft. Holistisches Weidetier Management und eine Gestaltung der Flächen nach Keyline Design Prinzipien würden ihren Teil beitragen.

Der Plan stand. Es fehlte nur noch die Gemeinschaft an Menschen, welche diese Vision gemeinsam tragen kann und Baum für Baum Wirklichkeit werden lässt. Aber der Schatten einer nie dagewesenen Pandemie, der über der Welt lag, lies die Gründung einer Gemeinschaft vorerst kaum möglich erscheinen.

Da allerdings schon einige Menschen ihr Interesse bekundet hatten, mit in dieses Projekt einzusteigen, luden sie zu einem ersten Kennlerntreffen ein, zu dem prompt 20 Menschen kamen. Es folgte schnell ein zweites Kennlerntreffen und dann auch schon ein erstes Visionstreffen bei dem 25 Menschen zusammen kamen, die bereit waren in die Gründung von Stiftung, Hof und Gemeinschaft einzusteigen. Und so wurde der alte Hof Anfang August 2020 wieder mit Leben gefüllt, eine große Küche wurde eingerichtet, der alte Saustall in einen gemütlichen Ess- und Aufenthaltsraum verwandelt und flugs ein Kompostklo zusammen gezimmert. Es wurde mit der Renovierung von Wohnhäusern begonnen und mit der Planung einer großen Crowdfunding Kampagne gestartet, um im kommenden Winter die Bepflanzung der ersten 30 ha mit Nussbäumen zu finanzieren.

Noch liegt die Erde auf der Kahlforsterhöhe offen. Der Sonne, dem Wind und dem Regen ausgeliefert. Aber auf dem Hof regt sich schon wieder neues Leben. Abends am Lagerfeuer werden Geschichten geteilt. Das Licht aus dem Büro leuchtet oft bis spät in die Nacht den Windrädern entgegen. Und früh morgens wird mit der Sonne aufgestanden um den Weg weiter zu gehen, eine Landwirtschaft zu gestalten, in der Umweltschutz ungeahnte Erträge ermöglicht.

Quellen:

Vetter, Leve (2020): Notizen über die Entstehungsgeschichte beim Visionstreffen auf dem Hof Lebensberg, Obermoschel.

Dies ist eine rein fiktive Geschichte, die auf der Basis von Informationen aus den angeführten Quellen im Rahmen des Seminars „Waldgärten als multi-funktionale Nachhaltigkeitslösung verstehen“ an der Leuphana Universität Lüneburg entstand. Die Geschichte soll die Entstehungsgeschichte des Waldgartens sowie einige zentrale Erfolgsfaktoren und Barrieren veranschaulichen. Die eLearning Einheit “Storytelling in der Nachhaltigkeitskommunikation” unterstützte methodisch das Entstehen der Geschichte (https://elearning.sustelling.de/).


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