Bilder: Hof Lebensberg

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Die Michelberger Küche – Vom Waldgarten direkt zum Hotelrestaurant

von Stefanie Albrecht

Cirka 1,5h von südlich Berlin im schönen Spreewald befindet sich der Waldgarten des Michelberger Hotels. Auf dem 1,5 ha großem Areal steht ein Einfamilienhaus und eine alte Scheune. Auf der ehemaligen Weide hinterm Haus entsteht seit 2019 ein Waldgarten. Der Boden war anfangs sehr kompakt durch die vorige Tierhaltung, weshalb im Vorjahr eine gemischte Gründüngung aufgebracht und dann untergehoben wurde. Auch die mit Myzel geimpften Bäume sollen den Boden verbessern.

Der Kauf des Hofes 2018 durch die Tom und Nadine Michelberger war ein Herzensprojekt. Sie setzen sich in ihrem Hotel und in Berlin schon lange für nachhaltige Ernährung ein und beziehen hauptsächlich regionale, kleinbäuerliche Produkte. Auf der Suche nach Lösungen, begegneten sie der Arbeit von Ernst Götsch und waren begeistert. Die Forest Farmers, mit Erfahrung in syntropischer Landwirtschaft (Den Food Bosch, Hof Lebensberg), halfen mit Beratungsarbeit das System für die Michelberger zu entwerfen und umzusetzen. Eine große Inspiration für das Projekt war auch ihr Hotelkoch, der nun den Waldgarten pflegt und sich auf die Vielfalt der Früchte und Nüsse freut. Außergewöhnliche Geschmäcker waren ein wichtiges Kriterium bei der Pflanzenwahl.

Aufgebaut und gepflegt wird der Waldgarten durch drei Menschen, die vor Ort leben. Regelmäßig fahren Mitarbeitende aus dem Hotel in den Waldgarten um zu helfen – für sie ist es ein sehr willkommener Erholungsort fern der Großstadt. Erste Erholungszeichen wie verschwundenes Nägelkauen werden freudig genannt. Freiwillige sind gern gesehen, bisher gibt es jedoch keine freien Übernachtungsmöglichkeiten vor Ort.

Bereits im ersten Jahr konnten die WaldgärtnerInnen wunderschönes Schilf “Unkraut” ernten und als Dekoration im Hotel nutzen. Für das recht hohe Blumenbudget ist das bereits eine gute Kosteneinsparung. Seit 2020 gibt es auch einen Market Garden um kurzfristig Gemüse für das Hotelrestaurant zu produzieren. Der Waldgarten soll hauptsächlich mittelfristig produzieren. Und er soll auch als Lernort dienen, denn viele solcher vielschichtigen Orte gibt es nicht und der Aufbau ist kostenintensiv. Der Hof war vergleichsweise günstig, kostenintensiv war eher Pflanzkauf, Wasserleitungen, Zaun und Beratung.

Für die Zukunft ist der Ausbau eines kleinen Hinterhauses als Produktionsküche sowie der Aufbau eine Gewächshauses geplant. Es bleibt spannend, wie sich dieser vielfältige Ort entwickelt.